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Campus #2 - Kolonialfotografie und ihr Gebrauch in den akademischen und didaktischen Bereichen in Togo

Ein praktischer Vortrag von Dr. Kokou Azamede, moderiert von Nabila Abdel Aziz

Öffentlicher Input – offen für Alle. Die Teilnahme ist kostenlos

Die Kolonialfotografie diente zur Propaganda des deutschen Kolonialismus. Sowohl die deutsche Kolonialgesellschaft als auch deutsche Missionsgesellschaften nutzten Bilder als Mittel zur Unterstützung und Rechtfertigung ihrer jeweiligen Tätigkeiten vor der deutschen öffentlichen Meinung. Die Fotografien nahmen daher ambivalente Aspekte der Kolonialisierung in den Fokus. Einerseits zeigten sie die afrikanische, sogenannte „primitive“ Lebensweise und die exotische Umgebung, andererseits hoben sie die deutsche „Zivilisation“ bzw. die deutsche, technische und kulturelle Überlegenheit hervor.


Dennoch bleiben die Bilder auch heute noch für akademische und didaktische Zwecke wichtig, unter der Voraussetzung, dass sie aus der Perspektive der Abgebildeten selbst wahrgenommen werden. In seinem Vortrag wird Kokou Azamede zeigen, wie Kolonialbilder einerseits dekonstruiert und andererseits im kulturellen und historischen Kontext der Abgebildeten interpretiert werden können.

Kokou Azamede ist Germanist und Historiker aus Togo. Er promovierte 2008 an der Universität Bremen im Fachbereich Kulturwissenschaft, Historische Anthropologie. Er lehrt an der Universität Lomé (Togo) in der Abteilung für Deutschstudien, im Fachbereich Landeskunde/ Kulturwissenschaft. Seine Forschungsschwerpunkte sind transkulturelle Studien und deutsche Missions- und Kolonialgeschichte in Westafrika. Daneben forschte er im Rahmen des Forschungsprojektes zur Kolonialfotografie: Blickwinkel und Dekonstruktion des imperialen Auges. Kolonialfotografie als Quelle zur afrikanischen Geschichte am Beispiel Togos. Eine seiner Publikationen ist: Transkulturationen? Ewe- Christen zwischen Deutschland und Westafrika, 1884–1939.