MK:

Habibi Goethe

A Broken Theatre – A Broken Dream
Eine performativ-internationale Diskussionsreihe
Von und mit dem Goethe-Institut

 Habibi Kiosk & Livestream
 24.11.2021
 Kostenfrei
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 24.11.2021
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Die Ideen und Visionen junger Künstlerinnen aus Gaza leben trotz zerstörter Spielstätten weiter. Sie sind die Agentinnen des Wandels in den darstellenden Künsten und tragen ihre Inhalte auch grenzüberschreitend an ein transnationales Publikum weiter.

Im Sommer 2018 wurde das Said Al Mishal Theater in Gaza bei einem Luftangriff zerstört. Das Said Al Mishal galt als einer der ältesten und bestausgestatteten Kulturräume im Gazastreifen. Seine Zerstörung ist der Ausgangspunkt für das Theaterprojekt „A Broken Theater – A Broken Dream“, das die feministische Theatergruppe „Al Bozour“ derzeit zusammen mit der Bühnenautorin und Schriftstellerin Maxi Obexer und dem Theaterregisseur Clemens Bechtel entwickelt. Das Stück hatte im September 2021 in Gaza Premiere und wird im November im Potsdamer Hans-Otto-Theater über eine Lesung und die virtuelle Einbindung einer Vertreterin des Theaterkollektivs auch in Deutschland aufgeführt.

Im Habibi Kiosk sprechen wir darüber wie Texte, Berichte, Gedichte und Szenen, die unter den Ruinen des Said Al Mishal begraben wurden wiederentdeckt und auf eine transnationale Bühne gehoben werden. Wie auch in der Theaterinszenierung wird danach gefragt welche Inhalte und Geschichten ein neues Theater in Gaza insbesondere aufgreifen sollte.

Wir sprechen über die Bedeutung von Kultur in Palästina als einem von militärischen Konflikten geprägten Land. Was bedeutet es für eine Gesellschaft wie der in Gaza, wenn sie ihr Stadttheater verliert? Wie können Frauen ihre auf Selbstbestimmung ausgerichteten Kulturarbeit verfolgen? Welche Rolle nehmen von Frauen geleitete Kulturräume und Spielstätten ein, in dem Versuch die permanente Logik des Krieges und den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen?

In der Diskussion im Habibi Kiosk spricht die Moderatorin Nabila Abdel Aziz mit Mona Kriegler, Maxi Obexer, Manal Subhi Mohammed Barakat, Najwa S. A. Ghanem und Nadim Jarrar darüber, wie ein feministisches Theaterprojekt in einen Prozess des Heilens, Wachsens und Überdauerns hineinwirkt.

Moderation:
Nabila Abdel Aziz studierte Islamwissenschaften und Sozialanthropologie in London, Alexandria und Oxford und arbeitet heute als Journalistin. Sie schreibt zu den Themen Kultur, Religion, Rechtsextremismus und Rassismus. Sie ist Gründerin des Bliq-Journals und Kuratorin des AusArten-Festivals in München.

Gäste:
Mona Kriegler ist Institutsleiterin des Goethe-Instituts in den palästinensischen Gebieten und Ko-Leiterin des Deutsch-Französischen Kulturzentrums in Ramallah.

Manal Subhi Mohammed Barakat ist Theaterregisseurin und Schauspielerin am Bozour Theatre for Culture and Arts.

Najwa S. A. Ghanem ist Dramatikerin, Autorin und Übersetzerin.

Maxi Obexer ist Schriftstellerin und Theaterautorin.

Nadim Jarrar ist ein deutsch-palästinensischer Schauspieler. Unter anderem wirkte er beim Freedom Theatre im palästinensischen Flüchtlingslager Jenin mit und entwickelte Theaterprojekte mit jungen Menschen in von Konflikten geprägten Gegenden wie Abchasien und dem Irak.