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Foto: Archiv Cem Kaya Foto:

MK:

Wut auf Vinyl —
musikalische Antworten auf rechten Terror

Der aufkommende Hass der Achtziger mündet im Terror der Neunziger. Wie hat die Musik darauf reagiert?
Ein Musiktalk mit Cem Kaya und Sebastian Reier.

 Habibi Kiosk
 11.3.2023
 2 Stunden
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 11.3.2023
 2 Stunden

Wenn vom rechten Terror der frühen Neunzigerjahre gesprochen wird, kursieren viele Missverständnisse. Weder ist er ein Problem der damals neuen Bundesländer, noch kam er aus dem Nichts. Bereits die Achtzigerjahre waren für viele Menschen von Xenophobie geprägt. Diese mündet ohne Umwege in dem Terror, der im wiedervereinigten Deutschland erstmals Todesopfer fordert und einen entmenschlichenden politischen Diskurs erzeugt. All das bleibt von der Musik nicht unbeantwortet. Zahlreiche Schallplatten, Kassetten und Musikstücke sowie Archivmaterial aus Funk und Fernsehen zeugen von regem musikalischem Widerstand. Die Entstehung der türkischsprachigen Rapmusik z.B. ist als direkte Reaktion auf rechten Terror zu verstehen. Aber auch Musik aus anderen Szenen ruft auf zur Gegenwehr, zur Ermächtigung — und manchmal trauert sie einfach.

Cem Kaya und Sebastian Reier verbindet ein jahrelanger Dialog zu diesem Thema. Der eine ist Regisseur des preisgekrönten Films “Aşk, Mark ve Ölüm (Liebe, D-Mark und Tod)” und hat sechzig Jahre Türkeideutsche Musikgeschichte erforscht wie niemand zuvor. Der andere ist unser hauseigener Vinylarchäologe und DJ Booty Carrell. Nun tragen sie ihr Gespräch auf die Bühne des Habibi Kiosk. Es geht um Fundstücke, die ihre Zeit beobachten und kommentieren. Und nicht zuletzt geht es um Protagonist*innen, die ihre Wirklichkeit nicht in Ruhe lassen: Tauchen wir gemeinsam ein und fragen uns: Was hat sich seither geändert?

Eine Veranstaltung im Rahmen des Gedenktags für Opfer terroristischer Gewalt.

In Kooperation mit