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MK:

Die einzige Hoffnung des Menschen ist es, Hoffnung zu finden

Ein Manifest

ES ERKLINGT DER RUF AN DIE GEDEMÜTIGTEN./
VERKÜNDET DURCH DEN GEHEIMBUND DER ERNIEDRIGTEN,/
DIE SICH ANDEREN GEDEMÜTIGTEN ANSCHLIEßEN,/
UM SICH GEGEN JENE ZU WENDEN, DIE SIE DEMÜTIGEN.//

Hier, in der Stadt, in der die Nerven blank liegen, auf den Straßen, wo sich Tag für Tag tausende Wesen gegenseitig schütteln, schubsen, überrennen und verschlingen, um sich zu spüren, um irgendeinen Sinn zu erringen inmitten des elektrischen Herzens. Hier liegst du, gedemütigt.

Vielleicht schon geboren als Gedemütigte, vielleicht erniedrigt durch Schmerzen, die keine Namen haben, jene Schmerzen, die sich durch die Beschaffenheit und Abfolge von Augenblicken formen, Erfahrungen, die dich fremd fühlen lassen, deinen Geist durch all die traurigen Stunden hindurch entfremden, die vorbeiziehen, die sich in dir einnisten, regungslos, und in dir festsetzen.

Mit der Gewissheit, dass du niemals das Unglück, das dich heimsucht, ersticken wirst. Niemals. Auch wirst du nicht heilen von dem Übel, das den Rhythmus deiner Atmung verwüstet. Ganz und gar nicht. Und noch viel weniger wirst du bereit sein, die Skepsis, die aus deiner Erniedrigung folgt, durch die Süße irgendeines Glaubens zu verdünnen oder abzusenken. Nie und nimmer.

Und die Melancholie, die dich Tag für Tag dazu bringt, zusammen mit der Sonne in den tiefen Grund der dunklen Gewässer zu fallen, wo sich das Unglück sammelt in Form deiner Erniedrigung. Und aus diesen dunklen Tiefen, blickt dir der Tod in die Augen, wie ein Schatten: nah aber noch unbekannt, vertraut und doch fremd, aus der Zeit gefallen und doch pünktlich.

Und du sprichst zu dir, allein auf der Straße, und versuchst dich zu verstehen, wie jemand, der gerade jemand anderem seine eigene Demütigung beichtet, und dieser andere bist du selbst. In all deinen Schritten liegt eine Trauer, die die Scham, zu der du verdammt worden bist, vorwegnimmt. Gleichsam zu all jenen, die jeden Tag glauben, irgendwohin zu gehen, während sie eigentlich um einen immergleichen Punkt kreisen, ohne nirgendwo hin zu gehen, von ihrer eigenen Kränkung gelähmt.

Und du hast alles gesehen. Alle Lügen der Marionetten. Marionetten aus der Politik. Deren Mittel um etwas zu verändern, kennen wir alle: Sie wechseln Hin und Her zwischen Betrug, Selbsttäuschung, Zynismus und übermäßigem Ehrgeiz. Sie erniedrigen dich, bis du selbst glaubst, dass die Zufluchtslosigkeit, in der du lebst, tiefer und grundlegender ist, als die Möglichkeit deiner Erlösung.

Aber niemals wirst du deine wirklichen Kräfte kennen.