Sakina Teyna

Sakina Teyna wurde 1973 in der Kleinstadt Varto als Kind einer kurdisch-alevitischen Familie geboren und wuchs mit Deyiş – Gedichterzählungen auf. Bedingt durch die intensive Assimilationspolitik gegenüber der kurdischen Identität in der Türkei kam sie erst durch Politisierung während ihrer Unizeit mit der kurdischen Musik in Berührung. 1991 begann sie unter dem Dach der MKM, dem Zentrum für kurdische Kultur und Kunst in Istanbul, als Vokalistin mitzuwirken. Analog zu vielen kurdischen Künstler*innen musste sie in politisch unruhigen Zeiten ihre Musik in der Illegalität weiter betreiben und pausierte für eine lange Zeit aufgrund ihrer politischen Aktivitäten ihr künstlerisches Schaffen. Im Jahr 2006 kam sie als politischer Flüchtling in Österreich an und fing wieder an, Musik zu machen. Nach einer intensiven Schaffensphase brachte Sakina ihr erstes Soloalbum ROYÊ MI heraus. Zusammen mit der Pianistin Nazê Îşxan und der Violinistin Nurê Dilovanî gründete sie in 2011 die Gruppe TRIO MARA. In Symbiose mit der Stimme Sakinas arrangierte das Frauentrio klassische kurdische Musikstücke mit Klavier und Violine neu und vermengte so traditionelle Elemente mit modernen Formaten. Ab 2013 nahm sie die Zusammenarbeit mit Anadolu Quartet auf. 2015 gründete Sakina in Wien gemeinsam mit Musiker*innen aus Österreich, Spanien, dem Iran und der Türkei die Jazzband Sakina & Friends und gab viele Konzerte. Sie beteiligte sich als Solistin an zahlreichen Konzerten und arbeitet nach wie vor in Wien.