Dr. Reyhan Şahin

Dr. Reyhan Şahin, vielen auch bekannt unter dem Pseudonym „Lady Bitch Ray“, ist als Wissenschaftlerin, politische Aktivistin, Buchautorin, Performance-Künstlerin, Rapperin, Modedesignerin, Journalistin, Speakerin und Bildungsreferentin tätig. Sie studierte Linguistik, Germanistik und Erziehungswissenschaft in Bremen und promovierte 2012 im Fach Linguistik/Language Science zum Bedeutungssystem des muslimischen Kopftuchs in Deutschland. Ihre umfassende Dissertation „Die Bedeutung des muslimischen Kopftuchs“ wurde 2013 mit dem Deutschen Studienpreis ausgezeichnet. Im Anschluss daran führte sie von 2014 bis 2017 ihr Postdoc-Projekt zur (Selbst)-darstellung und Religiosität von Muslim:innen in sozialen Medien durch. Derzeit forscht sie im Rahmen ihrer Habilitation seit 2018 zu den Zusammenhängen von Rassismus, Antisemitismus, Neue Rechte, Rechtsextremismus, Nationalismus, Intersektionalität, antimuslimischer Rassismus, antialevitischer (und antikurdischer) Rassismus, Islam und Gender. Seit 2020 verfasst und performt sie daneben Spoken Word-Texte zu Themen wie Antirassismus, Feminismus, Erinnerungskultur und Gedenkarbeit, Intersektionalität und Sexualität. Şahin ist zudem als Bildungsreferentin, politische Bildnerin und Speakerin im Bereich Antirassismus, Intersektionalität, Diversität, Islam, Gender, Feminismus, Mädchen- und Frauenarbeit tätig. Daneben hat sie auch im Bereich „Ausstiegsarbeit Rechts“ gearbeitet, wo sie Konzepte für Ausstiegsmöglichkeiten für extrem rechts orientierte Menschen mitentwickelte.

Als Journalistin, Moderatorin und freie Autorin war Şahin von 2002 bis 2006 bei „Funkhaus Europa“ (Radio Bremen/WDR) tätig, journalistische Artikel schreibt sie gelegentlich u.a. für Süddeutsche Zeitung, Stern, taz und Tagesspiegel. Als Expertin, Künstlerin und Beraterin ist sie in TV-Produktionen involviert. Zudem kann Reyhan Şahin kann mit ihrer sehr frühen künstlerischen Arbeit als Pionierin im Bereich (queer)feministischer Rap in Deutschland betrachtet werden, sie führte (queer)feministische und sexpositive Inhalte in den Deutschrap ein. Anlehnend an US-amerikanische Künstlerinnen wie z.B. Missy Elliott und Lil‘ Kim war sie die Erste, die den Begriff „Bitch“ positiv im Deutschrap umdeutete und feministisch-sexpositive Inhalte durch ihre legendären TV-Auftritte einer breiten Masse in Deutschland bekannt machte. Seit 1997 entwirft Şahin ihre eigenen konzeptkünstlerischen Bühnenoutfits, durch die sie politische (Mode)statements setzt. Einige ihrer Outfits wurden bereits im Popmuseum ausgestellt. Als Performance-Künstlerin hat sie diverse TV-Auftritte in Deutschland und Österreich durchgeführt, bei dem sie antirassistische und feministische Botschaften durch Agitpop-Performances verbindete.